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DIGOXIN
Fingerhut

Ein Hundefutterhersteller schreibt auf eine Hundefutterpackung: Dosis 50 - 800 g. Das Gewicht eines Hundes sollte zwischen 3 und 70 kg liegen.Sie können sich aus irgendwelchen Gründen eine zeitlang nicht um Ihre Hunde kümmern und bringen Ihren Rehpinscher und Ihre Deutsche Dogge in einer Hundepension. Sie kommen nach mehreren Wochen zurück: Beide Tiere sind tot: der Rehpinscher ist an Herzverfettung gestorben und die Dogge ist verhungert. Die Hundepension sagt Ihnen, dass sie das überhaupt nicht verstehen kann, weil sie genau nach den Anweisungen des Herstellers gefüttert hat - beide Hunde haben täglich 400 g Futter bekommen - und beide Hunde haben ja auch 25 kg gewogen, das ist doch beides im angegeben Bereich. Sie lassen ein Gutachten erstellen, um die Schuldfrage zu klären. Der Gutachter arbeitet bei dem Hersteller des Hundefutters - die Hundepension gibt damit an, dass sie von dem Hundefutterhersteller beraten wird. Der Gutachter stellt fest, dass die Pension alles richtig gemacht hat - das Gewicht beider Hunde befindet sich im therapeutischen Bereich.

Sie meinen, dass es so etwas nicht gibt ? Richtig - bei Hunden und Hundefutter gibt es so etwas nicht - aber etwas ähnliches gibt es bei einem Medikament, das zigtausende Patienten - vorwiegend Senioren - gegen Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen bekommen:

Digitalis - das Gift des Fingerhutes: Die Herzglykoside Digoxin und Digitoxin.

Mangels eigener Erfahrungen (bzw. Erfahrungen meines Vaters) mit Digitoxin beschränke ich mich hier auf das Mittel Digoxin. Zigtausende Patienten erleiden durch Unwissenheit und Ignoranz chronische oder akute Vergiftungen durch Nebenwirkungen von Digoxin:

Nebenwirkungen am Herz (z.B. zu schneller oder zu langsamer  Herzschlag, Herzstottern), Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen,  Durchfall, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schläfrigkeit, Müdigkeit,  Energielosigkeit, Schmerzen im Gesicht. Sehstörungen, Veränderungen des Farbsehens im  Gelb-/Grün-Bereich, Bauchschmerzen, Verwirrtheit, Delirium,  Desorientierung, Sprachstörungen, Albträume, Psychosen,  Wahrnehmungsstörungen. Vergrößerung der Brust beim Mann, allergische  Reaktionen (wie Juckreiz, Ausschlag), Krampfanfälle, Veränderungen des  Blutbildes.

Haben Sie schon einmal etwas davon gehört, das Senioren in Pflegeheimen und in Krankenhäusern unruhig sind und schreien ? Dann bekommen sie dort Beruhigungsmittel und Psychopharmaka (die auch Halluzinationen und Unruhestände auslösen können) damit sie ruhig sind. Auch mein Vater hatte Halluzinationen - auch noch Zuhause - aber nur solange, bis wir die Digoxindosis, die sowohl im Hagenhof (Geriatrie Langenhagen) als auch im Agnes Karll Krankenhaus erhöht worden war, wieder richtig gestellt hatten. Wie vielen Senioren geht es wohl auch so ?

Die Dosierung und der therapeutische Bereich

Über die richtige Dosierung von Digoxin gibt es verschiedene Ansichten. Medizin ist ja leider keine Wissenschaft sondern eine Kunst (Die Heilkunst) - so können einige Ärzte auf diesem Gebiet ihre künstlerische Freiheit so richtig ausleben.

Bei meinem Vater schwankte die Ansicht verschiedener Ärzte zwischen 5 x 0,1 mg = 0,5 mg/Woche (Hausarzt: Digoxin kumuliert und kann dann toxisch wirken - deshalb zwei Tage Pause pro Woche) und 7 x 0,2 mg = 1,4 mg/Woche (Hagenhof und Agnes Karll Krankenhaus - “Ich lasse mir in meine Behandlung nicht reinreden - Norrenbrock”)- also fast der dreifache Wert. 

Auch über den therapeutischen Bereich gibt es erschreckend viele verschiedenen Angaben: er liegt zwischen 0,3 und 2,2 ng/ml. In einer Studie der DIG (Digitalis Investigation Group) wurde in 2003 folgendes festgestellt:

Nach einer Post-hoc-Analyse der DIG-Studie scheint der obere Bereich der geltenden therapeutischen Serumspiegel (angestrebt: 0,5-2,0 ng/ml)  riskant zu sein. In die Auswertung werden alle 1.171 Männer der  Verumgruppe einbezogen, bei denen nach einmonatiger Therapie und  frühestens sechs Stunden nach der letzten Einnahme Digoxinserumspiegel  bestimmt wurden. Patienten mit Spiegeln von 1,2 ng/ml oder höher haben  danach ein signifikant erhöhtes Sterblichkeitsrisiko im Vergleich zur  Plazebogruppe der Studie.

Patienten mit Serumspiegeln zwischen 0,5 ng/ml und 0,8 ng/ml haben dagegen einen signifikanten Überlebensvorteil.

Quelle: arznei-telegramm März 2003

Leider ist diese Studie offensichtlich vielen Ärzten noch nicht bekannt, obwohl sie inzwischen in vielen Leitlinien und Nachschlagewerken für Ärzte angegeben ist. Man kann auch überall erfahren, dass Digoxin eine sehr geringe therapeutische Breite hat und dass der therapeutische und der toxische Bereich stark überlappt - d. h. die Digoxinkonzentration im Blut, die bei einem Patienten hilft, kann für einem anderen Patienten giftig sein.

Im “Waschzettel” von Novodigal mite 0,1 (= ß-Acetyldigoxin) kann man (wenn man reinschaut) folgendes erfahren: bei Patienten über 80 Jahren sollte die Erhaltungs- dosis 0,1 mg pro Tag nicht überschreiten:

Novidigal Waschtzettel Senioren
Novodigal Waschzettel Spiegel

Und auch in der Priskus - Liste - einer Liste in der die Ergebnisse der Untersuchungen bezüglich der Gabe von Medikamenten im Alter stehen - steht, dass Digoxin bei Patienten über 80 Jahre nur in einer Dosierung von 0,1 mg / Tag gegeben werden sollte - mein Vater war über 90 Jahre alt.....

Anschütz 1985 Überlappungsbereich

Quelle: Die Herzglykoside Digoxin und Digitoxin  Pia Brandenburger: Prozentuale Verteilung der Serumdigoxin - Konzentration mit einem Überlappungsbereich des therapeutischen Bereichs und dem  Auftreten von Intoxikationen von 0,6 - 3,8 ng/ml nach Anschütz 1985

Mein Vater soll bei seinem Tod einen Wert von    1,8 ng/ml gehabt haben ....

Im “Taschenbuch der Arzneibehandlung” - einem Nachschlagewerk für Ärzte - fand ich folgende Angaben zur Dosierung von Digoxin:

ß Acetyldigoxin0003
Scannen0002 (2)

Hier findet man also sogar in EINEM Buch auf Seite 534  in der Tabelle (0,25/0,125) eine andere Dosierungsangabe für Novodigal, als in dem selben Buch auf Seite 395 (0,3/0,2) und der Hinweis darauf, dass die Dosis bei über 80-jährigen verringert werden muss, fehlt ganz.

Kein Wunder, dass sich kaum jemand richtig auskennt !

Auf diesen Fehler Habe ich die Herausgeber per E-mail hingewiesen.

PDF E-Mail

und ich habe sogar eine Antwort bekommen:

Aber diese Antwort hat mich auch nicht wirklich befriedigt. Dr. Norrenbrock hatte (obwohl ich darauf hingewiesen hatte, dass die Dosierung zu hoch ist) leider keine Zweifel und hat sich deshalb die Dosierungsempfehlungen des Herstellers nicht angesehen. Ja, Ja - der kleine Unterschied ....

Sehr geehrte Frau Lachmund,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Taschenbuch der Arzneibehandlung.
Die Angaben über die Dosierung von Herglykosiden sind gemäß Tabelle II.7 Anhaltswerte (Seite 534). Wenn kleinere Unterschiede vorkommen, dann ist der allgemeine Hinweis im Einleitungstext des Arzneimittelverzeichnisses (Teil II) auf Seite 389 zu beachten. Dort heißt es: "In Zweifelsfällen sind jedoch die Dosierungsempfehlungen des Herstellers nach der Fach- oder Gebrauchsinformation maßgebend."
Ich hoffe, dass Ihre Frage damit hinreichend beantwortet ist.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Schwabe

Auch über die Zeichen einer Digoxin - Vergiftung herrschen verschieden Meinungen:

Nachdem mein Vater gestorben war und von dem Gutachter festgestellt wurde, dass im (nicht vorhandenen s.u.) Oberschenkelvenenblut  meines Vaters ein Wert von 1,8 ng/ml gemessen wurde und dass dieser Wert im therapeutischen Bereich wäre, stellte ich im Internet auf der Seite von Lifeline zuerst einem Experten und dann, weil dieser nicht geantwortet hatte, auch dem “Lifeline Gesundheitsteam”  folgende Frage:

Lifeline Digoxin 01 Frage 01

Dann antwortete der Experte doch - und dann auch das Gesundheitsteam. Vermutlich würde ich noch drei andere Aussagen bekommen, wenn ich drei weitere Heilkünstler befragt hätte  -  irgendwie macht mir das etwas Angst. Zum Kreatininspiegel beachten Sie bitte, was oben im “Waschzettel” von Novodigal steht.

Lifeline Digoxin 01 Antwort 01
Lifeline Digoxin 02 Antwort

Das “Gutachten” der Medizinischen Hochschule Hannover zu der vermuteten Digoxinvergiftung und die Aufstellung der Asservate im Obduktionsbericht - der Auftrag für die toxikologischen Untersuchungen kam erst zwei Tage nach der Obduktion - es kann also kein OV-Blut zum Untersuchen vorhanden gewesen sein ......:

Gutachten Digoxin

Auch zu diesem Behandlungsfehler habe ich Strafanzeigen (gegen den Hagenhof - Geriatrie Langenhagen sowie gegen das Agnes Karll Krankenhaus Laatzen - beide vom Klinikum der Region Hannover und beide Lehrkrankenhäuser der Medizinischen Hochschule Hannover) gestellt. Und dieser Behandlungs- fehler war einer von den Beiden, die die Staatsanwältin Frau Söfker untersuchen lassen hat - bei allen anderen hat sie ja selbst entschieden, dass es keine Behandlungsfehler waren. Hier die Anlagen, die ich Frau Söfker übersandt hatte:

MHH Obduktion Asservate

Auch aus der Medizinischen Hochschule Hannover: Ein Vortrag: Medikationsfehler ... und wie man sie vermeidet:

Plötzliche Besserung aller Beschwerden:

Im Gegensatz zu ihrer Rechtsmedizin scheint man sich in der MHH ansich mit der Gefährlichkeit von Digoxin auszukennen und man beschäftigt sich hier auch offensichtlich mit diesem Thema. In der MHH wurde meinem Vater auch keine Überdosis gegeben.

Die Ursache der plötzlichen Besserung der Beschwerden der Frau W. - 76 Jahre alt:

Der Tod des Arztes vor 4 Wochen - dadurch Ende der Digitalis - Intoxikation ....

Achso, so werden also Medikationsfehler verhindert - darüber will ich jetzt nicht weiter nachdenken!

MHH Medikationsfehler 01
MHH Medikationsfehler 02
MHH Medikationsfehler 03
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